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Ein Jahr nach dem Unwetter: Nußdorf blickt zurück

    Nußdorf - Ein Jahr nach dem verheerenden Starkregen vom 3. Juni 2024, der Nußdorf am Inn besonders hart traf, wird deutlich, wie tief die Spuren des Naturereignisses noch immer im Gemeindegebiet sichtbar sind. Das damalige Unwetter hatte innerhalb von 72 Stunden bis zu 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gebracht. Die Böden, bereits gesättigt durch vorangegangene Regenfälle, konnten kaum noch Wasser aufnehmen, sodass die Wassermassen ungehindert oberirdisch abflossen. Wildbäche wie der Steinbach, Entbach, Wimmergraben und Breitner Bach traten über die Ufer, unterspülten Straßen, rissen Verbauungen mit sich und führten zu Hangrutschen.

    Am schlimmsten traf es das Mühltal, wo die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Nußdorf und Samerberg abschnittsweise komplett zerstört wurde. Der Steinbach war stellenweise höher als das Straßenniveau, der vorgeschaltete Rechen zur Geschieberückhaltung war überlastet. Infolge der Naturgewalten mussten nicht nur Straßen gesperrt, sondern auch ganze Abschnitte neu vermessen werden, um ein präzises Modell für die Wiederherstellung zu schaffen. Noch immer ist der Mühltalweg für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nußdorfs Erste Bürgermeisterin Susanne Grandauer warnt weiterhin vor dem Betreten des Mühltals – die Sicherungsmaßnahmen seien noch nicht abgeschlossen, in kritischen Bereichen müsse jederzeit mit weiteren Erdrutschen gerechnet werden.

    Die Aufräumarbeiten starteten unmittelbar nach dem Ereignis. Erste Maßnahmen wie die Sicherstellung der Wasserführung, das Auffüllen von Unterspülungen und das Räumen verlandeter Bachläufe konnten bereits umgesetzt werden. Im Februar 2025 begann das Wasserwirtschaftsamt Rosenheim mit der Instandsetzung der Uferböschungen am Steinbach sowie der Wildbachverbauung im Mühltal. Parallel dazu wurden Gehölzarbeiten durchgeführt, Vermessungsdaten erhoben und Experten konsultiert. Die Gemeinde arbeitet eng mit dem Ingenieurbüro Kokai – das mit der Gesamtkoordination der Mühltalinstandsetzung betraut ist – sowie mit Crystal Geotechnik zusammen, das für die Hangsicherungen zuständig ist. Ein konkretes Angebot für die Hangmaßnahmen liegt der Gemeinde bislang jedoch noch nicht vor.

    Wie Bürgermeisterin Grandauer erklärt, ist das Mühltal ein labiles Gebiet. Die Wiederherstellung der Infrastruktur werde sich über mehrere Jahre erstrecken. Die Planungen schreiten jedoch voran: Noch im Laufe dieses Jahres sollen die Bauarbeiten durch die Flussmeisterstelle des Wasserwirtschaftsamts beginnen. Für den Herbst ist eine umfassende Informationsveranstaltung für die Bevölkerung geplant, bei der über den aktuellen Stand sowie die weiteren Maßnahmen informiert wird. Trotz aller Rückschläge zeigt sich die Gemeinde entschlossen, das Mühltal langfristig wieder sicher und zugänglich zu machen – ein Kraftakt, der neben technischem Know-how vor allem Geduld und Zusammenhalt erfordert. Die Anwohner des Mühltals können ihre Anwesen mittlerweile auf Umwegen über den Samerberg erreichen.

    Fotos

    1. Im folgenden Abschnitt (rot gekennzeichnet - Eingang Mühltal – „Ebenacker“) sollen die Instandsetzungsarbeiten im Herbst 2025 starten.
    2. Die Straße im Mühltal ist weiterhin für Fahrzeuge und Fußgänger unpassierbar; an mehreren Stellen droht Hangrutsch – es besteht Lebensgefahr.

     

     

     

     

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